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Trauer um Schwester Erika Schmidtke

In den Morgenstunden des 23. November 2020 ist Diakonisse Erika Schmidtke im Alter von 103 Jahren von Gott heimgerufen worden. Voller Dankbarkeit nimmt die Diakonie Stiftung Salem Abschied von ihrer ältesten Schwester. Niemand anders verkörperte die wechselvolle Geschichte unserer Diakonissengemeinschaft so lebendig wie sie. In einer Sonderausstellung des Mindener Museums über Flucht und Vertreibung erzählte sie vor einigen Jahren eindrucksvoll von Ihrer Kindheit in Westpreußen, ihrem Eintritt in das Mutterhaus Salem am 1. November 1937 in Köslin und der Flucht 1945 kurz vor Kriegsende.

Schwester Erika gehörte zu den Frauen, die die damalige Diakonissenanstalt Salem-Köslin in Minden neu aufgebaut haben. „Ihr Lebenswerk erfüllt uns mit großem Respekt. Wir danken Gott für das lange Leben und den treuen Dienst, den Schwester Erika in all den Jahren geleistet hat“, so Vorsteher Thomas Lunkenheimer. Von einigen Wegstationen berichtet Oberin Sr. Andrea Brewitt: „Schwester Erika arbeitete zunächst in einem Kleinkindheim. Später wechselte sie in die Krankenpflege und war in Belgard, Köslin und Lütkendortmund in verschiedenen Krankenhäusern im Einsatz. In Minden arbeitete sie 18 Jahre lang auf der Entbindungsstation. Als Stationsschwester war sie eine Institution.“

1970 übernahm Sr. Erika die Leitung des Feierabendhauses „Abendfrieden“. 1983 zog sie ins Mutterhaus und übernahm dort den Dienst an den älteren Schwestern. Seit 2014 lebte sie in einer Hausgemeinschaft im Haus Morgenglanz. Auch dort übernahm sie neue Aufgaben. So konnte keine Mahlzeit beginnen, ohne dass Sr. Erika das Tischgebet gesprochen hatte. Sie lud die jüngeren Mitbewohner zur Andacht im Veranstaltungsraum des Hauses ein und feierte Sonntag für Sonntag den Gottesdienst in der Auferstehungskirche mit, die sie mit ihrem Rollator noch selbständig besuchte.

Anlässlich ihres 100. Geburtstags resümierte DSS-Vorstand Christian Schultz sehr treffend: „Der Dienst an den Menschen war für sie immer eine Herzensangelegenheit.“ Wer Schwester Erika kannte, ist dankbar für die Begegnungen mit ihr.

Die Trauerfeier mit anschließender Beisetzung findet am Mittwoch den 2. Dezember 2020 um 14 Uhr in der Auferstehungskirche statt. Aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen ist die Zahl der Teilnehmenden in der Kirche leider auf 30 begrenzt.

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