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Bunt wie das Leben

Kunstworkshop der Charlotte-Betzemeier-Stiftung für Menschen mit Demenz im Haus Bethesda der Diakonie Stiftung Salem

Kreativ, bunt und verspielt: Die Kunstwerke in der Kapelle des Hauses Bethesda stechen ins Auge. Das Besondere: Alle Bilder wurden von Bewohnerinnen und Bewohnern der Pflegeeinrichtung gemalt und sind in einem Kunstworkshop für Menschen mit Demenz entstanden. Dabei ging es um weit mehr, als schöne Wanddekoration. „Das Projekt ermöglicht es, dass Menschen mit Demenz sich über die Kunst mitteilen und Außenstehende einen Zugang in die Gedankenwelt der Betroffenen bekommen“, erklärt Carsten Wöhler, Leiter des Geschäftsbereichs Pflege & Leben bei der Diakonie Stiftung Salem.

Einen neuen Einblick in die Gedankenwelt der Bewohnerinnen und Bewohner hat auch Peter Kohn bekommen. „Das Kunstprojekt eröffnete uns Pflegenden die Möglichkeit einer anderen Sichtweise auf die Menschen, die in unserer Obhut stehen“, erzählt der Pflegedienstleiter des Hauses Bethesda. Er ist beeindruckt davon, wie sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer trotz kognitiver Einschränkungen auf die Arbeiten einlassen konnten. Und auch bei vielen seiner Kolleginnen und Kollegen hätten die Bilder pures Erstaunen ausgelöst. „Das macht deutlich, welche Potentiale in den betroffenen Menschen reaktiviert werden können“, so Peter Kohn. Hautnah miterlebt hat das auch Judith Czech, die als Ergotherapeutin im Haus Bethesda die Kunstkurse begleitet hat. „Unsere Bewohnerinnen und Bewohner waren richtig stolz“, erzählt sie.

Gestaltet hat den Kunstworkshop die Künstlerin Tanja von Triller. „Dieses Projekt war für alle Beteiligten eine neue Erfahrung. Die entstandenen Bilder stellen den Beweis für den mutigen Schritt aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer dar, der notwendig ist, um sich auch im fortgeschrittenen Alter einer ungewöhnlichen Herausforderung stellen zu können“, sagt sie. Tanja von Triller war es wichtig, gerade Menschen einzubeziehen, die im Alltag aufgrund ihrer Demenz eingeschränkt sind. Dafür hat sie gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern verschiedene Kunsttechniken erprobt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer testeten Effekte wie Farbverläufe mit viel Wassereinsatz oder durch Salzkristalle entstandene Strukturen. Sie arbeiteten mit einem Föhn, pusteten damit Farbe über das Papier oder klecksten Spritzer, um Partien miteinander zu verbinden. „Wir haben wie Kinder Dinge ausprobiert“, erzählt Tanja von Triller. „So entstand eine beeindruckend bunte Serie von Aquarellen, die die besondere Stimmung während dieser Zeit wiedergibt“, ergänzt sie.

Finanziert wurde der Kunstworkshop von der Charlotte Betzemeier Stiftung. Der Mindener Unternehmer Clemens Betzemeier hat die Stiftung 2020 im Andenken an seine Mutter Charlotte ins Leben gerufen, um durch die Kunst Menschen mit Demenz, Menschen mit Behinderungen sowie benachteiligte Kinder und Jugendliche zu unterstützen. „Das wollen wir nicht nur auf Papier haben, sondern auch leben“, sagt der Unternehmern und Stiftungsvorstand, dem das Engagement ein Herzensanliegen ist. Auch wegen seiner Familiengeschichte: Charlotte Betzemeier, eine passionierte Künstlerin, war im Alter selbst von Demenz betroffen.

Was mit den Bildern jetzt passiert, ist noch nicht ganz klar. Auf jeden Fall sollen Sie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Vielleicht als Kunstdrucke als Postkarte oder in einem Kalender. Auch an eine Ausstellung in lokalen Geschäften oder an öffentlichen Orten denken die Charlotte Betzemeier Stiftung und die Diakonie Stiftung Salem nach. Klar ist nur: Im Keller oder Abstellraum sollen die Werke nicht verschwinden. Denn vielleicht können die Bilder auch dazu beitragen, dass Menschen mit Demenz als Teil der Gesellschaft noch sichtbarer werden.

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