Neue Wege gehen

Eine rund 17 Kilometer lange Wanderung war eine der Herausforderungen für die Teilnehmer der Diakonischen Werkstätten.

Auf einer fünftägigen Wander-Exkursion testeten Beschäftigte der Diakonischen Werkstätten im Kooperationsprojekt mit dem Fach-Werk-Minden e.V. ihre Grenzen aus und sammelten wichtige Erfahrungen für ihre Arbeit

Selbstvertrauen, Durchhaltevermögen und Teamfähigkeit sind Eigenschaften, die in jedem Job gebraucht werden. Genau diese Fähigkeiten haben bei einer Wanderfreizeit jetzt Teilnehmer der Diakonischen Werkstätten Minden und des Fach-Werk-Minden e.V. trainiert. In Kooperation hatten Diakonie Stiftung Salem und Fachwerk den erlebnispädagogischen Wanderausflug auf die Beine gestellt. Für 13 Teilnehmer ging es für fünf Tage ins Weserbergland.

Die Wander-Exkursion war als integratives Sozialkompetenztraining für Menschen mit und ohne Einschränkungen konzipiert. Ziel war es, die Teilnehmer für die Arbeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu qualifizieren. In der Natur sollten sie lernen, Verantwortung für einander zu übernehmen und gemeinsam konstruktive Lösungsansätze erproben. „Gerade für die jungen Teilnehmer ist es wichtig, positive Erfahrungen zu sammeln und auch ihre eigenen Fähigkeiten und Grenzen auszutesten“, sagte Petra Meyer zu Allendorf, Integrationsassistentin in den Diakonischen Werkstätten.

Und an ihre Grenzen gingen einige Teilnehmer schon am ersten Tag. Sie besichtigten die Rothesteinhöhle am nahegelegenen Ith. Bereits der Zustieg war nicht einfach. „Das ist schon anspruchsvolles Gelände“, erzählte Ulli Stockmann, Diplom-Sozialpädagoge und Bereichsleiter ‚Übergang Schule-Beruf‘ beim Fach-Werk-Minden e.V. Begeistert war er vor allem davon, wie gut sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gegenseitig stützten. Nicht nur im übertragenen Sinn, denn auf dem feuchten Untergrund der Höhle brauchte es oft eine helfende Hand. „Wir versuchen einen Zusammenhalt zu finden“, erklärte Alfred Werner, Beschäftigter der Diakonischen Werkstätten. In der Höhle absolvierten die Teilnehmer noch Schweigeübungen. Die absolute Stille und Dunkelheit in der Höhle ermöglichte ihnen dabei eine ganz neue Selbstwahrnehmung.

Die körperlich wohl anstrengendste Übung war eine rund 17 Kilometer lange Wanderung über den Kamm des Iths. Immer wieder mussten die Teilnehmer Steigungen überwinden und sich gegenseitig motivieren. „Wir trainieren hier Fähigkeiten wie Ausdauer und Durchhaltevermögen, die auch im Berufsleben wichtig sind“, erklärte Petra Meyer zu Allendorf. Dazu waren auch die täglichen Reflexionseinheiten wichtig. Beim gemeinsamen Abendessen hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich über ihre Erlebnisse ihre Erfahrungen auszutauschen. Als Gruppe sind sie in den fünf Tagen auf jeden Fall gewachsen. „Es passt sehr gut, auch wenn wir alle unterschiedlich sind“, sagte Sybille Richtberg, Beschäftigte der Diakonischen Werkstätten, die wie alle Teilnehmer mit wertvollen Erfahrungen nach Minden zurückkehrte. „Dank vieler Spenden konnten wir mit der Exkursion einen wichtigen Beitrag dazu leisten, Beschäftigte der Werkstatt für Menschen mit Behinderungen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt vorzubereiten“, sagte Petra Meyer zu Allendorf.

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