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Als eine der ersten Ausbildungsstätten für Pflegekräfte in Nordrhein-Westfalen gründeten die Schwestern der Diakonie Stiftung Salem 1973 die Evangelische Pflegeakademie. Bis heute steht die Bildungseinrichtung für Pflegeausbildung auf höchstem Niveau.

Dieser Theo fährt nicht mehr nach Lodz, so viel ist sicher. Theo ist der Name der mit Abstand ältesten Pflegepuppe in der Evangelischen Pflegeakademie der Diakonie Stiftung Salem. Jahrzehnte unter den Händen der Auszubildenden haben Spuren hinterlassen. Die linke Hand ist abhandengekommen, der rechte Oberschenkel fehlt auch. Generationen haben an ihm die korrekte Versorgung von Menschen mit Pflegebedarf geübt. Jetzt genießt die Pflegepuppe als in die Jahre gekommener Freund ihren Lebensabend – still, aber doch von allen geschätzt. Längst haben Theos Nachfahren ihren Dienst angetreten. Trotz gewisser Ähnlichkeiten gehören sie fraglos einer neuen Generation an: Ausgestattet mit zahlreichen Sensoren und dank Mikrofon und Kameratechnik sogar ausgesprochen gesprächig.

In diesem Jahr wird die Evangelische Pflegeakademie 50 Jahre alt und nicht nur an den Puppen lässt sich erkennen, wie sehr sich die Pflegeausbildung in den vergangenen Jahrzehnten verändert hat. „Wir haben 1973 in einem Kellerraum mit der Ausbildung begonnen. Gespart wurde an allen Ecken und Enden. Jedes Stück Kreide wurde zweimal angeguckt“, erinnert sich Dr. Christiane Stüting, die als ehemalige Dozentin die Pflegeakademie fast von Beginn an kennt. Kaum vorstellbar, wenn man heute durch die hellen Flure des neuen Standorts in Todtenhausen läuft. Die Diakonie Stiftung Salem hat viel Geld in die Hand genommen, um das Gebäude der alten Schule zu einem modernen Bildungscampus weiterzuentwickeln.

Viel Platz für Lernen im Grünen, entspannt grasende Kühe in Sichtweite: Das wissen viele Auszubildende zu schätzen. Noch besser kommt allerdings die moderne Ausstattung an. Etwa das „Skills Lab“, in dem Szenen aus dem Pflegealltag realistisch simuliert werden können. „Unser Skills Lab ist wahrscheinlich das modernste in NRW“, sagt Christian Schultz, kaufmännischer Vorstand der Diakonie Stiftung Salem. Ohne technische Ausstattung geht in der Pflegeausbildung nichts mehr, wie auch Dr. Christiane Stüting staunend im IT-Raum der Akademie feststellt. Datenverwaltung, IT-Sicherheit – all das müssen Pflegekräfte heute draufhaben.

Trotz sparsamer Anfänge: Eine Pflegeausbildung auf dem neuesten Stand der Wissenschaft hat sich die Pflegeakademie von Anfang an auf die Fahnen geschrieben. 1973 gründeten die Schwestern der damaligen Diakonissenanstalt Salem-Köslin die Schule in ihrem Mutterhaus an der Kuhlenstraße. Damals noch unter dem Namen „Evangelisches Fachseminar für Altenpflege“ entwickelte sich die Ausbildungsstätte schnell weiter – auch und gerade wegen des Engagements der Frauen in Diakonissentracht. Als erste Leiterin lenkte Oberin Magdalena Gensch die Geschicke des Fachseminars, 1980 folgte ihre Schwester Gertraude Wenzel nach. An die strenge, aber herzliche Art der Diakonissen können sich Iris Bulmahn und Heike Meidt noch gut erinnern. Beide haben an der Evangelischen Pflegeakademie ihre Ausbildung absolviert und arbeiten bis heute für die Diakonie Stiftung Salem. Maßgeblich vorangetrieben hat die Pflegeausbildung in Minden auch die langjährige Leiterin Ilka Köther, deren Standardwerk „Altenpflege“ bis heute deutschlandweit in keinem Lehrplan fehlt.

jubilaeum pflegeakademie 3 800pxEs ist auch das Werk dieser Pionierinnen, dass die Pflegeausbildung mittlerweile eine hohe Wertschätzung genießt. 1973 konnten Pflege-Azubis von einer fairen Entlohnung etwa nur träumen. Noch bis 1991 mussten sie ein Schulgeld zahlen. In Zeiten des akuten Fachkräftemangels unvorstellbar. Nur ein Jahr dauerte damals die Ausbildung zur examinierten Altenpflegerin. Erst in den 90er Jahren erfolgte die Umstellung auf eine zwei- später die dreijährige duale Berufsausbildung. „Wir haben auch was gelernt“, stellt Iris Bulmahn trotzdem zufrieden fest. Mit der Einführung der Generalistik wurde die Pflegeausbildung dann 2020 noch einmal grundlegend reformiert. Ein Kraftakt, den das Team der Pflegeakademie gemeistert hat.

Wenn Dr. Christiane Stüting heute an ihre ehemaligen Schülerinnen und Schüler zurückdenkt, erinnert sie sich nicht nur an die zahllosen Unterrichtseinheiten, sondern auch an rauschende Abschiedsfeiern. Gefeiert wird an der Pflegeakademie noch immer, sogar noch öfter als früher. Denn mittlerweile beenden jährlich drei Kurse für Pflegefachkräfte und zwei Kurse für Pflegefachassistentinnen und -assistenten hier ihre Ausbildung. Ab dem kommenden Jahr ist das sogar in Teilzeit möglich. Dass die Kurse immer belegt sind, darauf ist Akademie-Leiterin Ursula Kocs stolz. Die größte Feier des Jahres steht der Evangelischen Pflegeakademie allerdings noch bevor. Am 08. September lädt die Diakonie Stiftung Salem zu einer großen Jubiläumsparty ein.

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