
Pop-up-Café der Diakonie Stiftung Salem zum „Tag der Wohnungslosen“
Minden, 11.09.2025. Massiver Wohnungsmangel, wachsender Beratungs- und Betreuungsbedarf: Trotz zahlreicher politischer Beteuerungen hat sich die Lage wohnungsloser Menschen kaum verbessert. Mit einem Pop-up-Café hat die Diakonie Stiftung Salem darum zum bundesweiten „Tag der Wohnungslosen“ am 11. September auf die schwierige Situation von Menschen ohne festen Wohnsitz aufmerksam gemacht.
„Auch in unserer Region sind zunehmend Menschen von Wohnungslosigkeit bedroht“, erklärte Elke Entgelmeier, Leiterin der Wohnungsnotfallhilfe der Mindener Diakonie. Die dramatische Lage Betroffener werde aber gesellschaftlich kaum wahrgenommen. Das Pop-up-Café am Büro der Beratungsstelle „ZUHAUSE SEIN im Kreis Minden-Lübbecke“ machte deshalb nicht nur die Ursachen und Folgen von Wohnungslosigkeit sichtbar, sondern lud Besucherinnen und Besucher ein, Erfahrungen zu teilen oder einfach einen heißen Kaffee zu genießen. „Die Innenstadt ist ein Ort, an dem Menschen unterschiedlichster Lebensrealitäten aufeinandertreffen“, sagte Nadia Pörzgen vom Team der Beratungsstelle. Gerade deshalb eigne sich der Ort gut, um auch mit Menschen ins Gespräch zu kommen, die sonst kaum Berührungspunkte mit Wohnungslosigkeit haben.
Wie groß der Bedarf an Beratungs- und Unterstützungsangeboten für Menschen in Wohnungsnot ist, macht ein Blick auf die Beratungszahlen des Fachdienstes „ZUHAUSE SEIN im Kreis Minden-Lübbecke“ deutlich Mit diesem Angebot versucht die Diakonie Stiftung Salem, Menschen frühzeitig dabei zu unterstützen, ihren Wohnraum zu sichern oder ein neues Zuhause zu finden. Mehr als 300 Wohnungen hat das Team von „ZUHAUSE SEIN“ so bereits vermittelt und damit knapp 600 wohnungslosen Menschen eine Perspektive gegeben. Rund 500 Mal konnte das Team außerdem den akut durch Kündigung gefährdeten Wohnraum retten. Derzeit unterstützt und berät „ZUHAUSE SEIN im Kreis Minden-Lübbecke“ 476 Menschen, die von Wohnungslosigkeit bedroht oder betroffen sind.
Auslöser für den Wohnungsverlust sind laut Statistik der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e. V. häufig Miet- und Energieschulden oder Konflikte im Wohnumfeld. Auch Trennungs- und Scheidungssituationen sowie Ortswechsel können zu Wohnungslosigkeit führen. „Wohnungslosigkeit kann jeden treffen. Wir brauchen verlässliche Unterstützungsangebote und politischen Gestaltungswillen, um Betroffenen eine echte Perspektive zu bieten“, sagt Elke Entgelmeier.