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Im Gespräch mit Bernd Hedtmann – Ombudsperson

Im Jahr 2020 wurde Bernd Hedtmann vom Kreis Minden-Lübbecke zur Ombudsperson bestellt. Seitdem vermittelt er auf Wunsch bei Streitigkeiten im Rahmen von Wohn- und Betreuungsangeboten der Eingliederungshilfe zwischen Einrichtungen sowie Bewohnenden und An- und Zugehörigen. Zunächst agierte er für eine Einrichtung der Eingliederungshilfe. Seit Januar 2024 hat sich sein Tätigkeitsbereich erweitert. Er ist nun Ombudsperson für alle Einrichtungen dieser Art im Kreis Minden-Lübbecke – auch für die Diakonie Stiftung Salem.

Herr Hedtmann, Sie sind seit Januar 2024 für die Diakonie Stiftung Salem als Ombudsperson ansprechbar. Was ist Ihre Aufgabe?

Als Ombudsmann vermittle ich auf Anfrage bei Streitigkeiten. Menschen mit einer Behinderung, die in einer Einrichtung der Diakonie Stiftung Salem leben, können sich an mich wenden. Ebenso deren An- und Zugehörige. Auf Wunsch behandle ich alle Anliegen vertraulich.

Sie sind vom Kreis Minden-Lübbecke bestellt. Was bedeutet das?

Richtig, der Kreistag des Kreises Minden-Lübbecke hat mich zur Ombudsperson bestellt. Ich bin aber nicht beim Kreis Minden-Lübbecke angestellt. Ich bin auch nicht bei der Diakonie Stiftung Salem beschäftigt. Das Amt der Ombudsperson ist ein Ehrenamt. Dadurch bin ich unabhängig, weisungsfrei und kann neutral handeln. Meine Tätigkeit ist im Wohn- und Teilhabegesetz genauer im § 16 WTG verankert.

Wann kommen Menschen auf Sie zu?

Wenn Menschen auf mich zukommen, dann gibt es ein konkretes Problem. Manchmal besteht ein Konflikt auch schon etwas länger. Gegebenenfalls wurde das Streitthema in der jeweiligen Einrichtung der Diakonie Stiftung Salem bereits benannt. Aber eine Lösung, die allen Beteiligten gerecht wird, konnte noch nicht erarbeitet werden. Bei Streitigkeiten kann ich dann zwischen Bewohnenden, An- und Zugehörigen und der Diakonie Stiftung Salem vermitteln.

Wie kann man mit Ihnen Kontakt aufnehmen?

Ich bin über meine E-Mailadresse Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! erreichbar. Außerdem hängen in den Einrichtungen sogenannte Beschwerdebriefe und Umschläge aus. Diese Vorlagen können ausgefüllt und in den Hausbriefkasten der jeweiligen Einrichtung eingeworfen werden. Wichtig ist, dass mir eine Kontaktmöglichkeit mitgeteilt wird. Zum Beispiel eine Telefonnummer, über die ich den Kontakt aufnehmen kann.

Wie gehen Sie vor, wenn sich jemand bei Ihnen meldet?

Ich kontaktiere die Person zeitnah und vereinbare einen Termin. Das persönliche Gespräch ist mir sehr wichtig. Im Termin höre ich zunächst aufmerksam zu und lasse mir das Problem erklären. Ich stelle Fragen und versuche, mir ein genaues Bild von der Situation zu machen. Alle Informationen behandle ich vertraulich. Manchmal kommen Menschen mit Problemen auf mich zu, die bereits im Gespräch gelöst werden können.

Wenn dies nicht der Fall ist und ein Streitfall vorliegt, dann können, sofern die Person es möchte, weitere Schritte eingeleitet werden. Wenn ich also damit beauftragt werde, bei einer Streitigkeit zu vermitteln, dann vereinbare ich auch einen Termin mit der anderen Partei, die ein Teil des Problems ist. Auch hier lasse ich mir die Situation genau schildern. Ich höre also beide Seiten.

Im nächsten Schritt versuche ich beide Parteien an einen Tisch zu bringen. In diesem Termin agiere ich als Vermittler. Mein Ziel ist es, beide Parteien miteinander ins Gespräch zu bringen, damit gemeinsam konstruktiv an einer Problemlösung gearbeitet werden kann. Letztlich geht es darum, eine Situation zu verbessern, eine Entwicklung anzustoßen und einen Rahmen zu schaffen, in dem sich Menschen mit Respekt und Wertschätzung begegnen können. Auch wenn es um kritische Themen geht.

Was schätzen Sie an dieser ehrenamtlichen Tätigkeit?

Kommunikation ist der Schlüssel, um Probleme oder Streitigkeiten zu lösen. Deshalb schätze ich den Kontakt, den ich zu den Menschen aufbauen kann. Meistens spielen Emotionen bei Streitigkeiten eine große Rolle und erschweren es, eine Lösung zu finden. Ich bin nicht betroffen, ich bin nicht emotional involviert. Mein Vorteil bei dieser Tätigkeit ist, dass ich auf der Sachebene agieren kann. Diese Unabhängigkeit und Neutralität ermöglicht es mir, gemeinsam mit den Menschen Lösungswege zu erarbeiten. Und es gibt für mich nichts Schöneres, wenn ein Streit beigelegt werden konnte und beide Parteien mit dem Ergebnis zufrieden sind. Das ist meine persönliche Motivation für dieses Ehrenamt.

Vielen Dank für das Gespräch!

 

Ombudspersonen

Ombudspersonen sind ehrenamtlich eingesetzte Schlichter, die bei Konflikten vermitteln sollen. Ihre Aufgabe ist es, Benachteiligungen einzelner Personengruppen zu verhindern. Ziel ist es, Streitigkeiten oder Konflikte ohne bürokratischen Aufwand zu schlichten. Wichtig ist, dass Ombudspersonen unparteiisch handeln.

Für Beschwerden, Kritik oder Anregungen rund um die Diakonie Stiftung Salem ist Bernd Hedtmann per E-Mail erreichbar: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

 

Zur Person

Bernd Hedtmann war 32 Jahre lang in den Bezirksregierungen Düsseldorf und Detmold tätig. Von 2014 bis 2020 war er Bürgermeister der Stadt Porta Westfalica. Bernd Hedtmann ist heute 63 Jahre alt und lebt mit seiner Frau Heike in Porta Westfalica. Er ist Vater von drei erwachsenen Töchtern und er hat zwei Enkeltöchter.

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32423 Minden

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