Mit einem unterhaltsamen Seminar zum Thema „Humor in der Altenpflege“ ging nun das 1 ½ jährige Integrationsprojekt „Betreuungskräfte für die Altenhilfe“ der Diakonischen Werkstätten Minden zu Ende.
„Lachen macht gesund“, stellte Doris Kaase, besser bekannt als Clownin Ballon Elly, gleich zu Beginn eines Seminares zum Thema „Humor in der Altenpflege“ fest. Kaase berät schon seit vielen Jahren Pflegekräfte zum Umgang mit demenziell erkrankten Menschen. Humor ist dabei ihr Kernthema und als Clownin quasi ihr Beruf. Das Seminar im Mehrgenerationenhaus e-werk war aber wohl selbst für Doris Kaase etwas Besonderes. Es war die Abschlussveranstaltung eines Projektes, das, finanziert durch das Integrationsamt des LWL (Landschaftsverband Westfalen-Lippe), schon 2015 ins Leben gerufen wurde. Beschäftigte der Diakonischen Werkstätten Minden qualifizierten sich im Rahmen des Projektes für die Arbeit als Betreuungsassistenten in Altenpflegeeinrichtungen. 24 Menschen mit Behinderungen nahmen insgesamt daran teil. Begleitet wurden sie von den beiden Integrationsassistenten der Diakonischen Werkstätten, Oliver Buck und Petra Meyer zu Allendorf.
Wie erfolgreich Menschen mit Behinderungen in der Altenpflege arbeiten können, beweist das Projekt eindrücklich. In Praktika und auf sogenannten ausgelagerten Werkstattarbeitsplätzen sammelten die 24 Projektteilnehmer Erfahrung in verschiedenen Altenpflegeeinrichtungen. Viele arbeiteten in der Betreuung, aber auch in der Hauswirtschaft, der Haustechnik oder der Verwaltung waren sie im Einsatz. Parallel wurden Fortbildungen und Seminare angeboten. Viele der Teilnehmer erwarben sogenannte Qualifizierungsbausteine, Teilbereiche einer anerkannten Berufsausbildung, die Menschen mit Behinderungen für die Arbeit im ersten Arbeitsmarkt qualifizieren. Zwei der Teilnehmer schafften auch die Ausbildung zum Betreuungs-Assistenten, eine anerkannte Ausbildung im Rahmen der Altenhilfe. Ein großer Einsatz, der sich gelohnt hat. Drei Teilnehmende haben im Rahmen des Projektes einen dauerhaften Arbeitsvertrag unterschrieben. Bei einigen steht voraussichtlich bald der Wechsel in den ersten Arbeitsmarkt an.
Das Seminar im Begegnungszentrum e-werk war nun der offizielle Abschluss des 1 ½ jährigen Projektes. Daher kamen nicht nur viele Teilnehmer, sondern auch ihre Anleiter, die Hausleitungen der kooperierenden Altenpflegeeinrichtungen und Dr. Monika Peters vom Integrationsamt des LWL Münster. Sie alle wollten nicht nur feiern, sondern in Form eines Seminars Impulse für die tägliche Arbeit gewinnen. Zwei Anliegen, die das Thema „Humor in der Altenpflege“ gut verband.
Im ersten Teil des Seminars erläuterte Doris Kaase, wie wichtig das Lachen für Körper und Geist ist. „Lachen ist ein Menschenrecht“, sagte die Clownin. In einem Quiz lernten die Teilnehmenden die positiven gesundheitlichen Auswirkungen des Lachens kennen. Neben Doris Kaase war als Dozentin auch Kirsten Moritz eingeladen. Sie arbeitet ebenfalls als Clownin und setzt sich mit dem Clownskontakt e.V. für Humor in der Pflege ein. Im zweiten Teil des Seminars demonstrierte Kirsten Moritz ihre Arbeit in Altenpflegeeinrichtungen und Kliniken. Dazu versetzten sich die Teilnehmenden in die Rolle von älteren Menschen in einem Pflegeheim. Moritz tanzte, sang Schlager, spielte mit Ballons und band sogar einen Rollstuhl in ihre Clown-Choreografie ein. „Wir Clowns arbeiten mit dem was da ist“, erklärte Frau Moritz im Anschluss. „Clowns stehen außerhalb des Systems. Wir können Dinge tun, die im Pflegealltag nicht möglich sind.“
Das Projekt „Betreuungskräfte für die Altenhilfe“ ist mit dem Humor-Seminar erfolgreich zu Ende gegangen. Die Diakonischen Werkstätten Minden wollen aber weiterhin Menschen mit Behinderungen für diesen Aufgabenbereich qualifizieren. „Wir arbeiten auf jeden Fall weiter, auch wenn das Projekt ausgelaufen ist“, betonte Oliver Buck, Integrationsassistent in den Werkstätten. Das wünschte sich auch Dr. Monika Peters vom LWL, die das Projekt über die Monate begleitete. Die vielen entstandenen Kooperationen, beispielsweise mit den Altenpflegeeinrichtungen Haus Laurentius in Nammen, Albert-Nisus-Haus und Haus Morgenglanz in Minden, sowie Haus Bethesda in Lahde, bleiben natürlich bestehen und werden die zukünftige Arbeit sicher erleichtern. Auch die Pflegeeinrichtungen freuen sich schon auf die nächsten neuen Kolleginnen und Kollegen aus der Werkstatt.











