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Gemeinsam statt einsam

Die Diakonie Stiftung Salem und der Seniorenbeirat der Stadt Minden organisierten eine Fachtagung zum Thema Einsamkeit

Mehr als 40 Prozent der in Deutschland lebenden Menschen fühlen sich einsam - zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Bundesministeriums für Familie, Frauen, Senioren und Jugend aus dem Jahr 2021. Vor allem ältere Menschen sind zunehmend sozial isoliert - mit gravierenden Folgen für die seelische und körperliche Gesundheit. Doch was genau ist Einsamkeit? Welche Wege führen aus der sozialen Isolation und welche konkreten Angebote gegen Einsamkeit gibt es in Minden? Mit diesen Fragen beschäftigte sich jetzt ein Thementag der Diakonie Stiftung Salem und des Seniorenbeirats der Stadt Minden. Unter dem Motto „Gemeinsam statt einsam“ kamen knapp 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus verschiedenen Einrichtungen, Vereinen und Initiativen zusammen. Moderiert wurde die Veranstaltung von Karin Haist, Demografie-Expertin der Körber-Stiftung Hamburg.

„Einsamkeit ist eine gemeinsame gesellschaftliche Herausforderung, der wir uns stellen müssen“, sagte Thomas Lunkenheimer, theologischer Vorstand der Diakonie Stiftung Salem, der die Gäste im Festsaal des Mutterhauses der Mindener Diakonie begrüßte. Dies unterstrich auch die stellvertretende Bürgermeisterin Renate Müller in einem Grußwort zum Veranstaltungsauftakt. Heidemarie Bierbaum, Vorsitzende des Seniorenbeirates, rief die Teilnehmenden auf, sich einzubringen und politisch zu engagieren, um Einsamkeit vorzubeugen. „Nur nöseln ist zu wenig“, so Heidemarie Bierbaum. Welche Ursachen Einsamkeit haben kann und wie man ihr gezielt entgegenwirkt, erläuterte anschließend Sonja Bergenthal vom Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz der Region OWL. Die Sozialwissenschaftlerin stellte einige Studien und Projekte vor, die sich mit dem Thema beschäftigen. „Einsamkeit ist ein Thema für die Politik, da Einsamkeit krank macht, Geld kostet und durch Trends wie Alterung der Bevölkerung, Digitalisierung und den Klimawandel verstärkt wird“, erklärte Sonja Bergenthal. Ihr Vortrag wurde auch während der Pause bei einem Markt der Möglichkeiten angeregt diskutiert. Vor Ort präsentierten sich verschiedene Aussteller, von Beratungsstellen über Sportvereinen bis zu Sozialverbänden.

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Mindener Angebote gegen die Einsamkeit

Dass Einsamkeitsprävention mit den richtigen gemeinschaftsstiftenden Angeboten gelingen kann, zeigten anschließend fünf Projekte aus Minden. In "Thomas' Wohnzimmer", dem offenen Treffpunkt der Thomaskirche, können Menschen miteinander ins Gespräch kommen, gemeinsam essen, spielen oder singen. Ein offenes Konzept verfolgt auch der Treffpunkt Johanniskirchhof, eine Begegnungsstätte im Herzen der Stadt, der insbesondere für ältere Menschen verschiedenste Aktivitäten anbietet. Ein beliebter Anlaufpunkt ist auch das e-werk der Diakonie Stiftung Salem. Vor allem beim offenen Mittagstisch kommen Menschen jeden Alters und jeder sozialen Herkunft zusammen. „Essen verbindet“, sagte Leona Schoppengerd-Brast, die das Angebot für die Mindener Diakonie vorstellt. Verbindung schafft auch das gemeinsame Engagement für die gute Sache, was bei der Vorstellung der Selbsthilfekontaktstelle deutlich wurde. Gemeinschaftliches Leben kann aber nicht nur vor Ort gelingen, sondern auch im digitalen Raum. Das betonte Bahar Yolda Dyck, die das Projekt Miteinander digital" der Diakonie Stiftung Salem vorstellte. Das Projekt unterstützt Seniorinnen und Senioren beim Zugang zur digitalen Welt. Ein ähnliches Konzept verfolgt Dagmar Hirche mit ihrem Verein „Wege aus der Einsamkeit“, die als Referentin direkt aus Hamburg zugeschaltet war. „Teilhabe an der digitalen Welt kann Einsamkeit vorbeugen“, erklärte die Referentin. Mit ihrem Verein organisiert sie Schulungen zu digitalen Anwendungen, aber auch Vorträge, Spiel- und Kochrunden oder Kulturangebote. Besonders beliebte Angebote sind etwa eine Senioren-Disco oder ein offener Videochat, in dem quasi rund um die Uhr digitale Treffen stattfinden.

Den Abschluss der Veranstaltung machte eine Podiumsdiskussion, an der Sonja Bergenthal, Heidemarie Bierbaum und Koordinatorinnen der lokalen Angebote teilnahmen. Eine bessere Vernetzung, mehr Transparenz und barrierefreier Zugang zu Angeboten seien wichtige Voraussetzungen, um der Einsamkeit im Alter entgegenzuwirken, war sich die Diskussionsrunde einig. „Möge diese Veranstaltung dazu ein Aufbruch sein“, schloss Moderatorin Karin Haist.

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