Neue Anlaufstelle für Menschen in Wohnungsnot
Das Projekt „ZUHAUSE SEIN im Kreis Minden-Lübbecke“ erweitert sein Angebot im Raum Lübbecke
Der Verlust der eigenen Wohnung ist ein trauriger Tiefpunkt für Menschen, die in soziale Schwierigkeiten geraten sind. Genau das wollen Dominique Kindermann und Veronika Sophie Graff verhindern. Als neues Team für die Region Lübbecke erweitern sie das Projekt „ZUHAUSE SEIN im Kreis Minden-Lübbecke“. Der Fachdienst unterstützt Menschen, die wohnungslos geworden oder akut von Wohnungslosigkeit bedroht sind, dabei, ihren Wohnraum zu erhalten oder ein neues Zuhause zu finden. Das Angebot wird getragen von der Diakonie Stiftung Salem, der Diakonie Lübbecke sowie dem Kreis Minden-Lübbecke und finanziert durch den ESF, dem Europäischen Sozialfonds für Deutschland.
Obwohl die Beraterinnen erst Ende 2023 ihr Büro im Lübbecker Rathaus bezogen haben, steht das Telefon selten still. „Es ist unglaublich, wie viel Zulauf wir haben“, erzählt Veronika Sophie Graff. Der angespannte Wohnungsmarkt und die Inflation tragen dazu bei, dass immer mehr Menschen auf die Unterstützung des Fachdienstes angewiesen sind. Eine Erfahrung, die die Beraterinnen mit ihren Kolleginnen und Kollegen in Minden teilen. Dort ist das Projekt schon 2022 an den Start gegangen – mit enormer Nachfrage. Dass mit Dominique Kindermann und Veronika Sophie Graff zwei Kolleginnen zum Projekt gestoßen sind, die bei ihrer Arbeit speziell den Westen des Mühlenkreises im Blick haben, war die logische Konsequenz. Die beiden arbeiten als interdisziplinäres Team: Während die Immobilienexpertin Veronika Sophie Graff gezielt nach Wohnungen für Klientinnen und Klienten sucht und bei organisatorischen Fragen rund um das Mietverhältnis unterstützt, hat die Sozialarbeiterin Dominique Kindermann übergreifende Probleme im Blick, wie Schulden- und Geldsorgen, Arbeitslosigkeit oder Suchtproblemen. „Wir ergänzen uns gut und profitieren von den unterschiedlichen Wissensbereichen“, sagt Dominique Kindermann.
Im Alleingang können aber auch die Beraterinnen nicht alle Probleme lösen. „Unser Ziel ist es, ein starkes Netzwerk aufzubauen“, erzählt Dominique Kindermann. Durch die Anbindung an die Mindener und Lübbecker Diakonie verfügen beide über beste Kontakte zu weiterführenden Hilfen wie Schulden- und Suchtberatungsstellen und können bei vielen Problemen direkt an die passenden Ansprechpersonen vermitteln. Und mit ihrem Büro im Rathaus haben die Beraterinnen einen direkten Draht in die Verwaltung. Aber auch ohne gute Kontakte und das Vertrauen der Vermieterinnen und Vermieter geht es nicht. Schließlich hat es sich das Team zur Aufgabe gemacht, Wohnraum für Menschen zu erschließen, die nicht unbedingt in deren Profil passen. Viele Vermieterinnen und Vermieter reagieren zurückhaltend gegenüber Personen mit Schufa-Eintrag oder im Hartz-4-Bezug. „Idealbedingungen gibt es bei weitem nicht immer“, so Veronika Sophie Graff. Dass es mit der Fachstelle „ZUHAUSE SEIN im Kreis Minden-Lübbecke“ verlässliche Ansprechpersonen gibt, die bei Problemen unterstützen, öffnet allerdings viele Türen. Besonders wichtig ist es den Beraterinnen außerdem, Wohnraum zu halten und bestehende Mietverhältnisse zu sichern. Dazu stehen sie in engem Austausch mit Vermieterinnen und Vermietern, Ämtern oder Beratungsstellen und versuchen gemeinsame Lösungen zu finden. „Manchmal muss man eben kreativ sein“, sagt Veronika Sophie Graff. Denn ein Leben auf der Straße ist für das ZUHAUSE-Team keine Alternative.
Die Beraterinnen sind telefonisch erreichbar unter den Rufnummern 0571 88804 4065 bzw. 88804 4066 und per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.