Die Inklusions-Lotsin für Arbeitgebende
Als Fachberaterin der „Einheitlichen Ansprechstelle für Arbeitgeber“ berät Sylvia Rose Unternehmen bei der beruflichen Inklusion von Menschen mit Behinderungen
Sylvia Rose weiß, was Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern beim Thema berufliche Inklusion unter den Nägeln brennt. Als Fachberaterin der „Einheitlichen Ansprechstelle für Arbeitgeber“ (EAA) unterstützt sie Unternehmen bei allen Fragen zur Ausbildung, Einstellung und Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen. Seit 2023 ist das Angebot für die Kreise Minden-Lübbecke und Herford beim Integrationsfachdienst der Diakonie Stiftung Salem angesiedelt. Die EAA in Ostwestfalen-Lippe sind im Auftrag des LWL-Inklusionsamtes Arbeit tätig.
Die EAA ist als Baustein des Teilhabestärkungsgesetzes unter §185a im SGB IX verankert. „Viele Unternehmen haben sich eine Beratung aus einer Hand gewünscht, die schnell Orientierung bietet“, sagt Sylvia Rose. Um genau das zu ermöglichen, hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe die Fachberaterinnen und -berater der EAA bei insgesamt zehn Integrationsfachdiensten und elf regionalen Kammern eingerichtet. Integrationsfachdienste und Kammern beraten bereits seit vielen Jahren zur beruflichen Teilhabe von Menschen mit Behinderungen. Als Mitarbeiterin des Integrationsfachdienstes der Diakonie Stiftung Salem kennt sich Sylvia Rose daher nicht nur mit Förder- und Unterstützungsangeboten im Bereich der beruflichen Inklusion aus, sondern ist regional bestens vernetzt. Mit guten Kontakten zu Arbeitsagenturen und Jobcentern kann sie gezielt bei der Besetzung offener Stellen unterstützen. Außerdem begleitet die EAA Unternehmen bei der Antragstellung bei Ämtern und Behörden, um bürokratische Hürden abzubauen. „Gerade kleinere Betriebe haben in der Verwaltung dafür wenig Kapazitäten“, erklärt Sylvia Rose. Sie versteht sich als Lotsin im Förderdschungel, die Arbeitgebenden unkompliziert weiterhilft.
Sylvia Rose hat aber nicht nur eine offene Tür für Unternehmerinnen und Unternehmer – sie möchte gezielt auf Arbeitgebende zugehen, zum Thema Inklusion informieren und so eventuell Praktika und Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen erschließen. Auch eigene Veranstaltungen plant die Beraterin.
Das kostenlose und unbürokratische Angebot kommt bei den Unternehmen in der Region gut an. Das Interesse der Arbeitgebenden an der Beratungsstelle sei groß, sagt Sylvia Rose. Schließlich suchen viele Unternehmen gerade händeringend nach motivierten Mitarbeitenden. Für Menschen mit Behinderungen bietet der Fachkräftemangel daher gute Chancen, langfristig auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Und auch Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber profitieren von der beruflichen Inklusion. „Oft gibt es ein Aha-Erlebnis, wenn Kompetenzen sichtbar werden“, erzählt Sylvia Rose. Sie rät allen Unternehmen, sich mit dem Thema Inklusion auseinanderzusetzen und beispielsweise Praktikumsplätze für Menschen mit Behinderungen anzubieten. „Inklusion fängt in unseren Köpfen an“, sagt die Beraterin.
Weitere Informationen und Kontakt zur Beratungsstelle unter www.eaa-westfalen-lippe.de