Diakonisse Schwester Erika Schmidtke ist 100 Jahre alt
Der Dienst am Nächsten steht bis heute im Mittelpunkt des Lebens von Schwester Erika Schmidtke, die am 22.07.2017 ihren 100. Geburtstag feierte.
Viele Gäste hatte Schwester Erika am vergangenen Samstag zu begrüßen. Neben Harald Steinmetz, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Minden, Bernd Müller, Ortsvorsteher in Rodenbeck und Christian Schultz, kaufmännischer Vorstand der Diakonie Stiftung Salem gGmbH kamen Familienangehörige, Schwestern der Schwesternschaft und Mitbewohner aus dem Haus Morgenglanz, um zum 100. Geburtstag zu gratulieren. Mit einer Andacht leitete Christian Schultz ein und betonte, dass Schwester Erika gerade als junge Frau und im Laufe ihres Lebens viel erlebt hat. „Doch immer war der Dienst an den Menschen für Sie eine Herzensangelegenheit.“, so Christian Schultz. Und blickt man auf das Leben von Schwester Erika Schmidtke zurück, dann zeigt sich diese Zuwendung sehr schnell. Als jüngstes von sieben Kindern wurde Schwester Erika Schmidtke 1917 in Seedorf, Kreis Karthaus in Westpreußen geboren. Einen Neuanfang musste sie als 10 Jährige, nach dem ersten Weltkrieg, mit ihrer Familie in Pommern finden. Dann, mit 20 Jahren, folgte der Eintritt ins Mutterhaus Salem am 1. November 1937 in Köslin. Als Diakonisse arbeitete sie zunächst im Kleinkindheim, dann im Krankenhaus in Belgrad und im Kaiser-Wilhelm Krankenhaus in Köslin, wo sie von 1940 bis 1942 die Krankenpflegeausbildung machte. 1945 flüchtete Schwester Erika, gemeinsam mit einigen Salemschwestern, und fand eine Bleibe bei den Diakonissen in Oldenburg. 1946 trat sie ihren Dienst im Ev. Krankenhaus in Lütkendortmund an.
Durch Kriegsgewalt und Typhus verlor Schwester Erika zwölf Familienangehörige, darunter vier Geschwister, Schwager und Schwägerin. Zurück blieben vier Vollwaisen, um die sie sich ab nun an kümmerte. Einen engen Kontakt pflegt sie bis heute zu ihren Nichten und Neffen. Noch im letzten Jahr reiste sie nach Brüssel, um eine Nichte dort zu besuchen.
1952 wurde Schwester Erika zum Dienst in die Krankenhäuser in Minden gerufen. 18 Jahre arbeitete sie auf der Entbindungsstation, davon 12 Jahre als Stationsschwester. Eine Arbeit, die ihr immer viel Freude bereitete und ihr noch heute ein Lächeln ins Gesicht zaubert. 1970 übernahm sie die Leitung des Feierabendhauses „Abendfrieden“ und ab 1983 zog sie ins Mutterhaus und übernahm den Dienst an den Schwestern. Seit 2014 lebt sie in einer Wohngruppe im Haus Morgenglanz.
Foto: Mitte: Schwester Erika Schmidtke | V. l. n. r.: Schwester Andrea Brewitt, Christian Schultz, kaufmännischer Vorstand der Diakonie Stiftung Salem, Oberin Schwester Silke Korff, Bernd Müller, Ortsvorsteher in Rodenbeck, Harald Steinmetz, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Minden |